Advocacy: Die Anwaltschaft für Menschen oder gesellschaftliche Gruppen zur öffentlichen Meinungsbildung sowie zur Beeinflussung politischer Entscheidungen – einer der zentralen Begriffe der Entwicklungszusammenarbeit. Doch was beinhaltet eine erfolgreiche Advocacy-Strategie? Und mit welchen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen sind Organisationen bei der Planung und Umsetzung von Advocacy-Strategien in Globalprogrammen konfrontiert?
Um ähnliche Überlegungen und Fragen aus der Praxis gemeinsam zu diskutieren, organisierte bengo am 9. März 2021 für verschiedene deutsche Träger und ihre lokalen Projektträger, welche Globalprogramme durchführen, eine Online-Veranstaltung zum Thema ‚Global Programmes: exploring advocacy strategies‘. Insbesondere in Globalprogrammen, welche seit 2018 über den Titel Private Träger gefördert werden, spielen Advocacy-Strategien meist eine zentrale Rolle. Die Veranstaltung eröffnete den Trägern die Möglichkeit, Erfahrungen und ‚Best Practices‘ auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und voneinander zu lernen. In Kleingruppen tauschten sich die Teilnehmenden u.a. zu folgenden Themen aus:
- Wie können stabile Partnerschaften auf Augenhöhe entwickelt werden, die gemeinschaftliche Handlungsoptionen und gegenseitiges Lernen ermöglichen?
- Was sind Möglichkeiten, aber auch Grenzen von gemeinschaftlichen Advocacy-Strategien?
- Welche Advocacy-Ansätze haben in spezifischen Kontexten besondere Potentiale oder Risiken?
Diese Punkte wurden in der zweiten Hälfte der Veranstaltung in dem Vortrag „Six lessons on advocacy for development“ von Margit Van Wessel von der Universität Wageningen vertieft und erweitert. Abschließend nahmen die Teilnehmenden insbesondere die Erkenntnis mit, dass eine Advocacy-Strategie ein klar definiertes übergeordnetes Ziel und eine fluide und anpassungsfähige Umsetzungsform erfordert.