Rundbrief Nr. 2, Mai 2020

Die Corona-Pandemie bringt immer noch viele Herausforderungen mit sich. Sowohl das BMZ als auch bengo verstehen die Notwendigkeit, während der Krise auch zusätzliche Maßnahmen finanzieren zu können, mit denen die Prävention und Bekämpfung der Pandemie vor Ort unterstützt werden. Dies ist im Titel Private Träger zwar nur begrenzt möglich, doch ab sofort kann bengo Ihnen anbieten, laufende Projekte für Corona-bezogene Maßnahmen aufzustocken.  Für bengo bedeutet die aktuelle Fülle an Fristverlängerungen, Fragen zur angemessenen und korrekten Abwicklung in Krisenzeiten, Änderungsanträgen einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsanfall. Bitte haben Sie Verständnis, wenn es angesichts der aktuellen Lage mit der einen oder anderen Rückmeldung etwas länger dauert als gewohnt.

Bitte beachten Sie, dass die folgenden Regelungen nur für die Projekte gelten, zu denen Sie mit bengo einen Weiterleitungsvertrag geschlossen haben. Sollten Ihre Projekte aus dem Kleinprojektefonds gefördert werden, finden Sie entsprechende Informationen zu Corona-bedingten Maßnahmen auf den Webseiten der W. P. Schmitz-Stiftung beziehunsweise der Stiftung Nord-Süd-Brücken.

Um auf durch die Corona-Pandemie bedingte, akute Herausforderungen und Mehrbedarfe in Ihren Projekten besser eingehen zu können, hat das BMZ für das Programm Private Träger entschieden, dass im Haushaltsjahr 2020 zusätzliche Corona-bezogene Maßnahmen in laufenden Projekten ausnahmsweise mit einer erhöhten Zuwendung von bis zu 90 Prozent des Aufstockungsvolumens gefördert werden können.
Sie können damit für zusätzliche Aktivitäten in diesem Kontext ab sofort entsprechende Aufstockungsanträge über das Antragsportal von bengo stellen.

Wichtig sind die folgenden inhaltlichen Hinweise zum Vorgehen:

• Aufgrund der aktuellen Situation sind ausnahmsweise auch Projektkomponenten möglich, die ansonsten nicht klassischer Bestandteil des Programms wären (beispielsweise Verteilung von Hilfsgütern, Lebensmitteln) - soweit die Projekte ihren eigentlichen Schwerpunkt nicht verlieren, die Corona-Zusatzkomponente also nicht überwiegt (Hintergrund hierfür sind Abgrenzungsnotwendigkeiten zu anderen Förderinstrumenten).
• Bitte achten Sie besonders darauf, dass in solchen Änderungsanträgen auch „Do no harm- Aspekte“ berücksichtigt und thematisiert werden sollten. Unter anderem sollte dargelegt werden, wie die Auswahl der Begünstigten erfolgt und wie beziehungsweise bis wann diese Maßnahmen angepasst an den lokalen Kontext umgesetzt werden.
• Bei der Einschätzung, ob es sich um „Corona-bezogene Maßnahmen“ handelt, sollte die folgende Definition zugrunde gelegt werden:
  Corona-bezogene Maßnahmen zielen darauf ab, die lokalen Partner und die Zielgruppe vor Ort in der Prävention und Bekämpfung der Pandemie zu unterstützen beziehungsweise die Resilienz der Partner und Projekte zu erhöhen.

Beispiele für zusätzliche Maßnahmen / Ausgaben:

• Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen über verschiedene Medien, Schulungen
• Einrichtung von Beratungsstellen/ Call Centern
• Beschaffung von Schutzausrüstungen, Geräten, Medikamenten, Hygieneartikeln
• Personal: Aufstellung mobiler Ärzteteams, Einstellung von Personal zur Betreuung von Risikogruppen
• Verteilung von Hilfsgütern, Lebensmitteln (allerdings ohne Cash-Transfers oder Cash-Vouchers)
• Personal- und Betriebsausgaben, die mit der unmittelbaren Durchführung dieser Maßnahmen in Zusammenhang stehen
• Anteilige Verwaltungskosten des privaten Trägers

Technisch und vertragsrechtlich können einem Vorhaben keine unterschiedlichen Zuwendungsanteile zugeordnet werden. Durch den erhöhten Zuwendungsanteil für Corona-bezogene, zusätzliche Maßnahmen ändert sich daher die Anteilfinanzierung für das gesamte Projekt – und zwar im Verhältnis der bisherigen und der neuen Komponente zueinander. Um die Einnahmenseite im Antragsportal korrekt darstellen zu können, müssen Sie zunächst die neuen prozentualen Anteile für den Änderungsantrag berechnen.

Dazu finden Sie auf der bengo Website bei Bedarf einen Excel-Rechner (Link untenstehend), der aus der ursprünglichen Anteilsfinanzierung von im Regelfall bis zu 75 Prozent und der Finanzierung für die Corona-bedingten Maßnahmen von bis zu 90 Prozent die neue Anteilfinanzierung errechnet. Der Anteilrechner beinhaltet Erläuterungen, die Ihnen das Ausfüllen genau erklären.

Die zusätzlichen Ausgaben sind wie gewohnt bei Änderungsanträgen als „Neu-Soll“ den ursprünglich bewilligten Kostenpositionen gegenüber zu stellen, oder als neue Budgetlinie aufzunehmen (Ausgabenseite des Finanzierungsplans – Teil I des Änderungsantrags).

Im Teil II des Änderungsantrags stellen Sie bitte dar:

1. Wie COVID-19 die aktuelle Situation in dem Projektgebiet beeinflusst (z. B. Verordnungen der Regierungen, Reisemöglichkeiten, Versorgungssituation)
2. Inwiefern durch COVID-19 die gewünschte Wirkung und Erreichung der Projektziele (Oberziel, ggfs. Unterziele) gefährdet sind
3. Welche Ziele die COVID-19 Maßnahmen erreichen sollen
4. Welche Aktivitäten konkret geplant sind und welche Ausgaben für die Corona-spezifischen Maßnahmen notwendig sind.

Im Excel-Rechner geben Sie dann die letztbewilligten Summen ein (das heißt die Beträge aus dem Weiterleitungsvertrag beziehungsweise letzten Änderungsvertrag). Bitte beachten Sie, dass für alle Jahre, beginnend mit 2020, die letztbewilligten Summen eingetragen werden müssen, damit die Gesamtsumme stimmt.

Durch die Eingabe der bisherigen Zuwendungsbeträge und der zusätzlichen Corona-bedingten Maßnahmen errechnet sich die neue maximale Anteilfinanzierung, die im nächsten Schritt in den Einnahmenplan des Änderungsantrags für das Gesamtprojekt im Antragsportal übertragen wird. Den ausgefüllten Rechner laden Sie abschließend mit dem Antragsteil II hoch und senden den Antrag ab.

Weiteren Aufstockungsbedarf stellen Sie bitte separat dar, denn für diesen gilt weiterhin der bisherige Zuwendungsanteil.

Hier geht es zum Download des Excel-Rechners

Engagement Global sieht sich leider dazu gezwungen, bis mindestens Ende Juli 2020 keine Präsenzveranstaltungen durchzuführen. Dadurch pausiert auch bengo derzeit pandemiebegint mit den Seminaren. Bis zum Sommer wurden alle Termine abgesagt. Derzeit können noch keine Informationen darüber gegeben werden, wie es mit den Seminaren ab September weitergeht.

Nach längerer Pause können wieder Weiterbildungsangebote zu MAPangeboten werden, die erneut vom Collective Leadership Institute (CLI) durchgeführt werden. Corona-bedingt finden die ersten Seminare online statt, außerdem sind Online-Seminare in Planung. Wer eine MAP plant und für 2021 anmelden will, sollte rechtzeitig an einem Grundlagenseminar teilnehmen. Die Anmeldung und alle weiteren Informationen laufen direkt über das Collective Leadership Institute, für den Termin am 09./10. Juni 2020 gibt es noch freie Plätze.

Auch die EU-Beratung von Engagement Global hatte Seminare geplant, die abgesagt werden mussten. Als Ersatz für die Präsenzseminare ist geplant, ab Mitte Juni das Concept Note-Seminar und das Logframe-Seminar als Online-Seminare anzubieten. Die Einladungen werden über den „EU-Mail-Info“-Newsletter vier bis sechs Wochen vor Seminarbeginn verschickt.

Der mehrjährige Finanzierungsrahmen 2014-2020 (Budget) der Europäischen Union endet am 31. Dezember dieses Jahres. Aufgrund dieser Sachlage wird es die Informationsveranstaltung zur Förderung von Auslandsprojekten bei der Europäischen Union nicht als Online-Seminar geben. Alternativ können Sie sich bei Fragen zur Antragsstellung für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit bei der Europäischen Kommission individuell telefonisch oder per Videokonferenz beraten lassen, gerne auch mit mehreren Teilnehmenden aus Ihrer Organisation. Bitte setzen Sie sich mit dem EU-Team für eine Terminvereinbarung in Verbindung.

Der Helpdesk der EU-Beratung ist weiterhin für Sie da und beantwortet telefonisch, schriftlich oder auch per Videokonferenz Fragen rund um die Antragsstellung, Projektimplementierung und –abrechnung bei EuropAid.

• Die „EU-Mail-Info“ informiert über das Seminarangebot der EU-Beratung und aktuelle Entwicklungen (auch über Auswirkungen der Corona-Krise) bei EuropeAid.
• In der „Call-Info“ erhalten Sie in regelmäßigen Abständen die aktuellen Ausschreibungen von EuropeAid.
• Weiterführende Hinweise und die Möglichkeit zum Abo finden Sie auf der Website der EU-Beratung.

Hier geht es zur Internetseite der EU-Beratung

Um einen reibungslosen Prozessablauf zu gewährleisten, ist es wichtig, dass unterschriebene Anträge von Ihnen nach wie vor an den Zentralen Programmservice versendet werden – die Adresse entnehmen Sie bitte dem Antragsformular.
Vom direkten Versand an die Fachberater bitten wir abzusehen. Dies ruft Verzögerungen hervor, die in beidseitigem Interesse vermieden werden sollen.

Die Fachstelle für entwicklungspolitische Beratung und Vernetzung – Mitmachzentrale von Engagement Global hat eine Übersicht über Fördermöglichkeiten und weitere Unterstützungsangebote, die Vereine und andere entwicklungspolitische Akteure während der Pandemie in Anspruch nehmen können, erstellt. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wird aber laufend aktualisiert.

Hier geht es zu der Internetseite von Engagement Global über Corona-Hilfen

Das Team der Programmübergreifenden Seminare bietet aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen folgende Online-Seminare an:

• Online-Seminar Vergaberecht am 25./26. Mai 2020
• Online-Seminare Zuwendungsrecht am 23./24. Juni 2020

Wenn Sie Interesse an einer oder beiden Veranstaltungen haben, melden Sie sich bitte per Mail an. Geben Sie dabei bitte den Namen ihrer Organisation und die Art der Förderung durch Engagement Global an, die Informationen zu den Details der Teilnahme erhalten Sie dann nach der Anmeldung.

uebergreifende-seminare@engagement-global.de

Für die zweite Jahreshälfte sind weitere Online-Seminare zu verschiedenen entwicklungspolitischen Themen in Planung.
Informationen dazu finden Sie im Veranstaltungskalender von Engagement Global.

Online-Seminare mit Modulen zum FEB-Einstieg finden am 25. und 26. Juni 2020 statt. Hier können Organisationen mehr zu einer Projektförderung über das FEB erfahren. Einige der Rahmenbedingungen einer Förderung sind, dass die Gemeinnützigkeit der Organisation steuerlich anerkannt ist, ihren Sitz in Deutschland hat und das Projekt entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland leistet. Weitere Seminare und Online-Seminare des Förderprogramms Entwicklungspolitische Bildung finden Sie im Veranstaltungskalender von Engaement Global.
Anträge auf eine Projektförderung können immer zum 3. Mai und 31. Oktober eines Jahres beim FEB eingereicht werden.

Für die zertifizierte Seminarreihe „Selbstevaluation in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit“ sind neue Präsenz-Workshops im September (25. bis 26. September 2020.), November (13. bis 14. November 2020) und Dezember (3. bis 4. Dezember 2020) geplant. Teilnehmen können alle Personen, die in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit tätig sind und das Basismodul der Seminarreihe besucht haben. Haben Sie Interesse an einer Weiterbildung zur Evaluation der Wirkungen ihrer Projektarbeit haben, aber noch kein Basismodul absolviert? Im kommenden Jahr gibt es mit zwei Basismodulen wieder die Möglichkeit zum Einstieg in die Reihe. Weitere Informationen finden Sie auf der der FEB-Website.

Zur Internsetseite des FEB

Durch die derzeitigen Kontaktsperren der COVID-19-Krise werden Trainings und Kapazitäten stärkende Maßnahmen innerhalb von Nichtregierungsorganisations-Projekten in vielen Ländern erschwert oder müssen vollständig pausieren. Viele Nichtregierungsorganisationen denken bereits über kontaktlose, digitale Lösungen wie E-Learning-Plattformen als Alternative nach.

Als Reaktion darauf stellt das BMZ allen Nichtregierungsorganisationen kostenfrei und sofort verfügbar die E-Learning-Plattform “atingi“ für die Nutzung in allen Partnerländern zur Verfügung. Über die Plattform können sowohl deutsche als auch lokale Nichtregierungsorganisationen Online-Trainings, Self-Paced-Kurse oder weitere E-Learning Formate durchführen. Nichtregierungsorganisationen können einen eigenen Lehrraum bekommen, um mit ihren Nutzern direkt in Kontakt zu treten. Außerdem kann das bereits verfügbare Kursmaterial genutzt werden.

Die Plattform wird über das Globalvorhaben „Africa Cloud“ in der GIZ betreut. Das Globalvorhaben bietet technischen Support bei der Erarbeitung und Einstellung von Lernmaterialien an. Auch wenn Ihre Zielgruppe keine konstante Internetverbindung hat, gibt es Offline-Möglichkeiten, die in vielen Fällen eine Weiterführung von Trainings ermöglicht.

Auch VENRO baut seine Angebote zum virtuellen Lernen aus. Auf einer neuen E-Learning Seite werden verschiedene Online-Seminare zu humanitären und entwicklungspolitischen Themen bereitgestellt, die bereits stattgefunden haben und aufgezeichnet wurden. Die Veranstaltungen sind teils in deutscher und teils in englischer Sprache. Das Angebot wird fortlaufend zu aktuellen Themen ergänzt, die Online-Seminare können jederzeit kostenlos und ohne Registrierung abgerufen werden.

Zur Internetseite von VENRO

Ende April hat Bundesminister Müller in einer Pressekonferenz das Reformkonzept „BMZ 2030“ vorgestellt. Kern ist die Einführung neuer Partnerschaftskategorien für die bilaterale staatliche finanzielle Zusammenarbeit (FZ) und technische Zusammenarbeit (TZ), die sich unter anderem an Reformbemühungen in den Partnerländern ausrichten.

Zu der Pressemeldung zum Reformkonzept „BMZ 2030“

Zu dem Konzeptpapier

Kennen Sie die von Engagement Global herausgegebene Zeitschrift E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit? Sie will ein kontroverses Diskussionsforum für Politik, Praxis, Wissenschaft und Zivil-gesellschaft auf internationaler Ebene schaffen. Als entwicklungspolitische Organisation oder auch als Individuum, das beruflich oder ehrenamtlich im Bereich der internationalen Entwicklungspolitik arbeitet, können Sie die Zeitschrift kostenlos abonnieren.

Hier geht es zu der Internetseite von E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung informiert das GIZ Sektorvorhaben „Zukunftsfähige Ländliche Räume“ über den Wettbewerb „Game Changers – Women in Agriculture“. Das GIZ Sektorvorhaben lädt alle Partner der Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger ein, gemeinsam sieben „Game Changers – Women in Agriculture“ auszuzeichnen. Es werden herausragende Frauen aus dem ländlichen Raum gesucht, die ihr Umfeld positiv verändert haben — durch ihre innovative Idee und ihr besonderes Engagement für nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in einem Partnerland der Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger in Afrika, Asien oder Lateinamerika.

Nominierungen werden bis inklusive 14. Juni 2020 angenommen.

Hier geht es zu der Internetseite des Wettbewerbs